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Am „zweiten Tag“ oder in „zweiten Zeit“ der Exerzitien (für mich der zweite Monat) geht es um das Achten auf den eigenen Atem. Bei mir war es ein Monat mit unerwarteten Überraschungsgeschenken: ich stieß auf Nebeneffekte, die so nicht angekündigt waren. Andererseits legte mich eine Erkältung/Grippe ziemlich lahm.
11. Februar
Heute war es meine Aufgabe, einen Teil der Pfarrkonferenz zu moderieren. Trotzdem habe ich morgens die Übungen gemacht, noch vor den Vorbereitungen auf den Vormittag. Ich merkte dann am Vormittag, dass ich dabei nicht aufgeregt war, sondern sehr konzentriert, und ohne Mühe die richtigen Gedanken fand. Ich glaube, dass das mit den Übungen zu tun hat.
14. Februar
Heute habe ich tatsächlich zum ersten Mal den Atem auch in der Lunge gespürt. Erstaunliche Erfahrung. Ich hoffe, ich bilde mir nichts ein. Ich finde die Unterscheidung zum autogenen Trennung gut: es geht bei den Übungen nicht darum, Wirklichkeit zu produzieren, sondern lediglich wahrzunehmen, was ist.
Konstant begleiten mich viele Gedanken, und ich ertappe mich dauernd dabei, dass ich mich von ihnen forttragen lasse. Dann kehre ich in die Atemwege zurück, um mich bald darauf wieder irgendwo anders zu finden. Aber das ist wohl ziemlich normal.
Einer der Gedanken war immerhin, wie ich in unserer Gemeinschaft einen Kurs zu diesen Exerzitien anbieten könnte.
17. Februar
Bin krank, heftige Erkältung. Die Übungen reizen den Hals. Abgebrochen. Stattdessen raus in die Natur gegangen. Das war aber zu anstrengend.
19. Februar
Immer noch erschöpft von der Grippe. Ich rutsche bei den Übungen weg und bin neben mir. Immerhin verstehe ich irgendwie, dass mein Körper nicht gegen mich ist, auch wenn mir seine Reaktionen nicht gefallen. Heute fahre ich auch noch auf Konfirmandenfreizeit.
24. Februar
Zu einer Fortbildung im Kloster Volkenroda. Bin immer noch nicht wieder gesund. Bei den Übungen merke ich, wie erschöpft ich innerlich bin. Das Programm der Fortbildung lässt mir wenig Spielraum. Normalerweise würde ich das schätzen, aber jetzt führt es dazu, dass ich mein Schlafdefizit nur langsam ausgleiche. Aber eigentlich ist es ja gut, wenn mir die Übungen helfen, den Stand meines Energie-Akkus nicht zu übersehen.
26. Februar
Heute fühle ich mich langsam besser. In diesen Tagen habe ich immerhin den Spielraum gehabt, um ein Bild von der möglichen Fortentwicklung unserer Gemeinschaft zu gewinnen.
27. Februar
Endlich gehen auch die Übungen wieder besser. Ich rutsche nicht dauernd in den Halbschlaf ab. Fortbildung zu Ende, ich fahre wieder nach Hause.
5. März
Habe die letzten Tage die Übungen nicht gemacht. Dauernd nur gearbeitet, die ganze Woche durch. Nachholen, was in der Zeit meiner Abwesenheit liegengeblieben ist. Heute bin ich nicht mehr so erschöpft, aber sehr zerstreut. Tausend Sachen, die ich noch tun muss, bedrängen mich. Ich finde nur sporadisch zu mir und den Übungen.