Allein das Kreuz?

A community called atonement – Kapitel 7

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Sühne/Versöhnung erzählt immer eine Geschichte davon, wie Menschen als Ebenbilder Gottes geschaffen wurden und was ihre schließliche Bestimmung ist. Dazwischen steht ein Konflikt: wie diese Ebenbildlichkeit zerstört wurde, und was Gott unternahm, um sie zu heilen. Um die Geschichte richtig zu erzählen, werden wir die einzelnen Stationen betrachten, auf denen Gott etwas unternahm, um diesen Konflikt einer Lösung zuzuführen.
Das Zentrum von Sühne/Versöhnung ist das Kreuz. McKnight erinnert kurz an die zentrale Bedeutung des Kreuzes bei Paulus und Luther:

Paulus
Paulus konzentriert das versöhnende Handeln Gottes im Kreuz Jesu. Er benutzt ein vielfältiges Vokabular aus unterschiedlichen Lebensbereichen, um zu schildern, was die Lösung (Loskauf, Gnadenthron, Rechtfertigung, Versöhnung) des Problems (Sklaverei, Sünde, Entfremdung) ist. Aber immer wird die jeweilige Lösung durch ein und dasselbe Ereignis ermöglicht: den Tod Jesu. Er ist das Zentrum der Sühne/Versöhnung.

Luther
Kein anderer Theologe hat so konzentriert das Kreuz zum Schlüssel der Theologie gemacht wie Martin Luther. In der Heidelberger Disputation von 1518 erklärte er: „crux sola est nostra theologia“ (das Kreuz allein ist unsere Theologie). Aber umfasst Sühne/Versöhnung nicht mehr als das Kreuz? Aus der Gesamtschau von Luthers Theologie wird deutlich, dass das Kreuz zwar der Schlüssel ist, deswegen aber andere Stationen nicht unter den Tisch fallen.

Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen einer crux-sola-Theologie, die nur Karfreitag im Auge hat, und einer, bei der das Kreuz der methodische Zugang zu allen sühnend/versöhnenden Taten Gottes ist.

In den folgenden Kapiteln wird McKnight versuchen, das Kreuz mit den anderen Elementen wie Auferstehung und Pfingsten zu verbinden. Zuvor aber wird es um die Inkarnation gehen.

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