Auf seinem Blog „The Forgotten Ways“ schreibt der Autor Alan Hirsch eine Serie über die innere Logik des „Christentums“ (englisch „Christendom“ – das ist der Fachausdruck für die Gestalt, die das Mainstream-Christentum in den letzten 17 Jahrhunderten hatte, seit Konstantin). Ich werde seine Beiträge hier übersetzen bzw. auch mal zusammenfassen für alle, die sowas nicht so gern auf englisch lesen.
Hirschs erster Post vom 9.2.:
Ich habe vor, über die Systemlogik des „Christentums“ zu bloggen (die Systemgeschichte) – wie es auf fundamentale Weise den Bezugsrahmen verschoben hat, innerhalb dessen wir das Evangelium, die Kirche und die Mission verstehen. Deswegen werden die nächsten Blogeinträge einige kritische Beurteilungen mit sich bringen. Dennoch möchte ich vorweg sagen: auch wenn ich überzeugt bin, dass solche Kritik unbedingt notwendig ist, möchte ich doch nicht so verstanden werden, als ob Gott nichts mit den 17 Jahrhunderten zu tun hätte, in denen das Muster des „Christentums“ unsere Vorstellung beherrscht hat.
Auch wenn ich (aus vielerlei Gründen, die noch deutlich werden sollen) kein Anhänger dieses Grundmusters bin, so stehe ich doch nichtsdestoweniger auf seinen Schultern – wie wir alle. Das gilt auch und gerade, wenn ich versuche, ein echt missionales Grundmuster darzustellen. Entsprechend unserer Situation nach dem Sündenfall gibt es auf allen Ebenen menschlicher Erfahrung gute und schlechte Möglichkeiten. Deshalb wollen wir unsere Überlegungen von Demut geprägt sein lassen, wenn wir diese Systemlogik einer gründlichen, rückhaltlosen Untersuchung unterziehen. Das muss aber geschehen, denn ich bin überzeugt: wir werden solange nicht die Freiheit haben, eine echte Erfahrung neutestamentlicher ecclesia zu machen, wie wir nicht das ungebrochene Monopol durchbrechen, das das „Christentum“ mit seinem Grundmuster in unseren Köpfen hat.