Irenäus, Athanasius und die ostkirchliche Tradition

A community called atonement – Kapitel 13

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Schon bald nach den Aposteln erzählten Theologen wie Irenäus und Athanasius die Geschichte neu – im Kontext veränderter Umstände. Aus dieser Tradition ist insbesondere die Theologie der Ostkirche erwachsen.

Rekapitulation

Ihr Stichwort, unter dem sie Sühne/Versöhnung zusammenfassten, war „Rekapitulation“. Es bedeutet „zusammenfassen, zum Ziel bringen“ wie in Röm. 13,9, wo gesagt wird, dass in der Liebe alle Gebote zusammengefasst sind. In unserem Zusammenhang heißt das: in Christus wird alles menschliche Leben – Adam, Israel, wir, … – zu seinem eigentlichen Ziel gebracht.
Das hat zwei Dimensionen:

  1. Christus steht an unserer Stelle und tut etwas, was wir nicht tun können (Substitution);
  2. Wir nehmen an seinem Leben teil, wir sind „in ihm“. Er wurde Mensch, damit wir göttlich werden können (so die Formulierung von Athanasius).

Dies ist zutiefst biblisch (von Mose, der sein Volk repräsentiert bis zu Paulus, der von Christus als dem zweiten Adam spricht).

Für diese frühen Theologen war der Tod das zentrale Problem, und ihre Lösung bestand darin, dass Menschen an Gottes Leben teilnehmen als seine Kinder, so den Tod hinter sich lassen und in der Gegenwart Gottes leben. Das wird durch die Inkarnation Jesu ermöglicht, die in der östlichen Theologie eine zentrale Rolle spielt. Durch die Inkarnation ist die heilvolle Rekapitulation des menschlichen Schicksals durch Jesus erst möglich. Er verbindet Gott und Mensch, besiegt den Tod und holt uns in das göttliche Leben hinein. Die Eucharistie, durch die diese Einheit mit Gott vollzogen wird, ist für diese Denkweise zentral.

Zusammenfassung der bisherigen Stationen:

Wir haben nun alle nötigen Elemente beieinander, um ein übergreifendes Modell für die Theologie von Sühne/Versöhnung zu entwickeln. Wir haben über das Phänomen der theologischen Metaphern nachgedacht (Kapitel 5-6), wir haben die verschiedenen Stationen von Sühne/Versöhnung betrachtet, die nicht übersehen werden dürfen (Kapitel 7-10), und wir haben uns davon überzeugt, wie unterschiedliche Menschen dieses Thema auf ihre besondere Weise reflektieren (Kapitel 11-13). Es ist völlig klar: wer das Evangelium erzählt, muss eine Geschichte über Sühne/Versöhnung erzählen. Welche davon wäre für uns heute am besten geeignet? Und welche ist weit genug, um all die verschiedenen Modelle einzubeziehen?

McKnight kündigt an, im nächsten Kapitel einen Beutel zu beschreiben, in den alle Golfschläger hineinpassen.

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