Kleingruppen und Cluster (3)

Das HorizonT-Konzept: der konzeptionelle Hintergrund

Nachdem ich in den vorigen beiden Posts (hier und hier) über die Organisation unseres Clusters geschrieben habe, kommen hier die Grundsätze, also die Gedanken dahinter. Es wird dann noch einen weiteren Post über Perspektiven und Probleme geben.

Grundsätze der Gruppe „HorizonT“

Wir haben diese Grundsätze vor einigen Jahren so beschlossen. Manches ist vielleicht ein bisschen umständlich formuliert, aber bisher haben sie uns recht gut als Richtlinie gedient. Ob wir unserem Anspruch immer gerecht werden, ist eine andere Frage. Aber die Grundsätze zeigen die Richtung, in die wir gehen wollen.
Die kurzen Erläuterungen dazwischen habe ich jetzt gerade für den Blog geschrieben.

  1. Es geht um ein gemeinsames Entdecken der Nachfolge Jesu und des Lebens im Heiligen Geist.
    „Gemeinsames Entdecken“ – also: wir sind gemeinsam auf der Suche. Was Nachfolge ist, was Heiliger Geist, das steht nicht selbstverständlich fest, sondern muss in unserer Zeit erst wieder neu entdeckt werden.
  2. Es geht nicht um Sammlung und Betreuung der Erlösten, sondern um offensive Durchdringung der Welt.
    Wir wollen keine defensive christliche Kultur aufbauen, in der man bis zum Tod oder dem Ende der Welt
    überwintert. Eine defensive Kultur wird keine Ausstrahlung entwickeln.
  3. HorizonT soll lebensverändernd, bedeutungsvoll und echt sein.
    HorizonT ist kein Hobby, sondern es geht um wirkliche Lebensveränderung. Dazu müssen wir uns echt begegnen.
  4. Wir wollen uns gegenseitig im Alltag begleiten.
    Kommentar unnötig.
  5. Wir wollen Menschen mit dem und für das gewinnen, was wir wirklich sind und tun.
    Also keine Trennung in tolle missionarische Aktivitäten und das dann vielleicht enttäuschende Gruppenleben.
  6. Zur Gruppe sollen jederzeit neue Teilnehmer auf allen Stationen ihrer geistlichen Reise dazustoßen können.
    Und so soll
    auch an ganz normalen Abenden das Programm gestaltet sein.
  7. Wir entwickeln eine befreiende Kultur des christlichen Glaubens. Dazu gestalten wir auch Details bewusst.
    Wir wollen uns hüten vor engen und bevormundenden Stilen, die einige von uns schmerzlich erlebt haben und vor Ritualen, die Selbstzweck geworden sind. „Kultur“ bedeutet: es geht nicht nur um die grundsätzlichen Fragen, sondern die sollen sich auch in den Details der Gruppenkultur ausdrücken. Daran arbeiten wir permanent.
  8. Wir bleiben unabhängig von anderen christlichen Traditionen, aber wir übernehmen alles, was hilfreich und sinnvoll ist.
    Lernen kann man überall. Ganz viel haben wir uns bei den unterschiedlichsten Gemeinden abgeguckt. Aber wir prüfen genau, was zu uns passt und was nicht. Wir sind nicht die Ortsgruppe von Bewegung XY.
  9. Wir wollen mit Jesus Schritt halten – deshalb reflektieren wir regelmäßig den Weg der Gruppe und wollen flexibel bleiben.
    Wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Wir wollen Innovation in die Gene der Gruppe einbauen. Deshalb besprechen wir immer wieder den Weg der Gruppe im ganzen Cluster und in den Teams.

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. simondevries

    Tolle Sache – ihr sucht nicht zufällig einen Vikar im Herbst, oder? 😉

  2. tiefebene

    O, wenn du so fragst – klar! Würde mich freuen! Melde dich doch mal über Mail (Adresse steht spamgeschützt auf der Website der Kirchengemeinde)

  3. pastorsandy

    Vielen Dank für die Beträge zum Thema Cluster, Kleingruppen und die Beschreibung vom HorizonT.
    Hab mit Interesse und Spaß alles gelesen und frage mich aber, wie man in einer Hauskreis- und Kleingruppenlosen Gemeinde eine solche Zellstruktur aufbaut?
    Wie hast du angefangen? Wie viele interessierte hattest du an der Hand bevor du angefangen hast, ein solches Modell zu entwickeln?

  4. tiefebene

    Wir haben HorizonT mit insgesamt 8 Leuten angefangen. HorizonT war tatsächlich nicht der erste Hauskreis, aber als ich hier mal anfing, war es eine Hauskreis- und Kleingruppenlose Gemeinde. Man muss sich in so einem Fall die Leute nach und nach zusammensuchen, erst einen, dann zwei, usw. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Ich kann nur sagen: Wenn man wirklich sucht, läuft man mit offenen Augen durch die Welt, man erzählt Leuten von seiner Vison, und irgendwer beißt schließlich an. Und sei es nur, weil der Pastor so nett ist …

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